Über meine Arbeit
Ich versuche in meinen Bildern die Bedingungen der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit auszuloten und im Alltag übersehene Gegebenheiten der Erkenntnismöglichkeit offensichtlich zu machen. Was sehe ich an den Grenzbereichen des Blickfeldes, in der Peripherie des Sehens? Der Punkt auf den mein Sehen gerichtet ist steht klar und deutlich vor mir. Der Umraum dagegen nimmt sukzessive einen anderen Charakter an, ist diffus und ungefähr, vorhanden aber nicht greifbar. Als Mensch bin ich ein momenthaftes Wesen, kann immer nur einen Bruchteil der Welt um mich herum fassen. Immer nur aus einem Standpunkt, einem Blickwinkel. Aber schon mein linkes Auge sieht eine andere Welt als mein rechtes. In dem Moment in dem ich die Augen bewege sehe ich ein anderes Bild der Welt als zuvor, aber die Welt selbst existiert davon unabhängig fort. Ich bin Teil von ihr und doch als eigene Entität in ihr abgegrenzt.
In der Kunst kann ich das Chaos ordnen, das Ungreifbare greifbarer machen, Schönheit und Makel, Konkretes und Unfassbares überein bringen.
Dabei spielt das „Wie“ der Darstellung eine nicht minder große Rolle als das „Was“. Ich bediene mich verschiedenster klassischer Gattungen der Malereigeschichte gewissermaßen als Vorwand für die Art der Darstellung selbst – bis hin zu Stilleben, in denen die Protagonisten lackierte Holzklötzchen sind, so weit wie möglich auf die Grundbedingungen von Form, Farbe und Oberfläche reduziert.